Krise in der deutschen Automobilindustrie

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mcearth
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Krise in der deutschen Automobilindustrie

Beitragvon mcearth » 07.12.2008 09:09

Hallo,

"BMW und Daimler fahren Produktion weiter zurück"

"BMW schickt erste Beschäftigte schon an Nikolaus in Weihnachtsferien"

"Auch deutsche Firmen rufen lauter nach Staatshilfe"

Das sind die Nachrichten, die uns kurz vor Weihnachten aus der Automobilbranche treffen.

In den USA soll in der kommenden Woche ein staatliches Hilfspaket (wahrscheinlich 15 Mrd Dollar anstelle der geforderten 34 Mrd) verabschiedet werden. Doch auch in Deutschland trifft es die Autobauer, vor allem die Zuliefererbetriebe, schwer.

Der zurückgehende Absatz wird derzeit dahingehend kompensiert, dass Werke stillgelegt werden, um Kosten zu senken. Hierdurch verringert sich die Nachfrage nach zum Bau von Autos benötigten Einzelteilen, weshalb auch die Zulieferer enorme Umsatzeinbrüche zu verzeichnen haben.

Ursache allen Übels soll nach Aussage der großen Automobilherstellern und Zuliefererbetriebe die Krise auf dem Finanzmarkt zu sein, da sich "grundsolide Unternehmen" nicht mehr mit Finanzmitteln versorgen können. Dies betrifft genauso die Autobanken, die potentiellen Käufern keine Kredite zum Autokauf mehr einräumen bzw. die Voraussetzung für die Genehmigung nach oben schrauben.

Die von der deutschen Regierung gebilligten Hilfspakete für die Finanzbranche sind jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die prognostizierte Rezession verursacht eine Hemmung im Kaufverhalten: Investitionen werden drei-, vier- und fünfmal überdacht und auf die "lange Bank geschoben".

Um die Unternehmen vor einem drohenden Konkurs zu schützen, fordern die Autohersteller mehr staatliche Hilfe für die Branche. "Ein Unternehmen kann lange mit wenig oder keinem Gewinn leben", sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner. "Wenn es aber zahlungsunfähig werde, sei der Konkurs sofort da."

Sollte die deutsche Regierung ähnliche Pläne zur Rettung der Automobilindustrie in Deutschland treffen wie die USA oder darauf hoffen, dass sich alles von selbst regelt?

Viele Grüße

Sascha

PS: Die Deutschen würden sich bei ihrem nächsten Autokauf einer Umfrage zufolge mehrheitlich für ein Modell eines deutschen Autobauers entscheiden. 31 Prozent der insgesamt 5000 Befragten wollten einen Wagen einer deutschen Marke kaufen, erklärte das Marktforschungsinstitut TNS-Infratest. 15 Prozent würden sich demnach für ein japanisches Auto entscheiden, 13 Prozent für ein französisches. Diese drei Länder standen bei der Befragung zur Auswahl.

Die Vorliebe des Autokäufers für Automarken aus einem bestimmten Land lässt der Umfrage zufolge auch auf seine Vorlieben und Neigungen schließen. Wer deutsche Automarken bevorzuge, sei eher erlebnisorientiert und individualistisch, erklärte TNS Infratest. Wer den Kauf eines japanischen Autos bevorzugt, ist eher rational und pragmatisch veranlagt. An französischen Autos interessierte Deutsche wiederum wollen sich mit der Sinnlichkeit und Leichtigkeit des französischen Lebensgefühls identifizieren.
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Drake
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Beitragvon Drake » 07.12.2008 13:37

War eigentlich abzuwarten ... nachdem was die Autohersteller und Händler in den letzten Jahren Aktionen, Nachlässe, usw hatten um den Umsatz anzukurbeln. Es kann auch nicht jedes Jahr neue Rekordgewinne und -umsätze geben...

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Sollte die deutsche Regierung ähnliche Pläne zur Rettung der Automobilindustrie in Deutschland treffen wie die USA oder darauf hoffen, dass sich alles von selbst regelt?

Was bringt es, wenn man die Autohersteller fördert? Wenn, dann muss man die Kunden fördern, in dem man z. B. Steuern für Sprit heruntersetzt

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Dusius
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Beitragvon Dusius » 07.12.2008 13:46

Wozu fördern ?! ich meine ok bevor ein so grosser Arbeitgeber pleite geht ist das irgendwo noch verständlich, aber hier werden auch Konzerne gefördert die jedes Jahr Milliarden umsätze machen und nun sind es halt nurnoch Millionen, wo is das Problem ?!
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Beitragvon mcearth » 07.12.2008 17:28

Hallo,

selbst wenn die Unternehmen Milliarden-Umsätze machen, heisst das noch lange nicht, dass sie auch Milliarden-Gewinne einfahren.

Die Fixkosten für den Betrieb eines Werkes bleibt nämlich annähernd gleich, wenn die Produktion auch gleich bleibt. Werden nun weniger Autos verkauft, wird das Verhältnis zwischen Kosten und Gewinn immer größer, d.h. die Investitionen pro Auto steigen und damit zwangsläufig auch der Preis. Bei einem hohen Preis wird niemand noch ein Auto kaufen wollen. Folglich werden weniger Autos produziert und demzufolge ist der Bedarf an die Zuliefererfirmen geringer.

Aber vielleicht erübrigt sich das alles sowieso in 2 Jahren, wenn wir dem Fiat-Chef Sergio Marchionne glauben: Weltweit künftig nur noch sechs Auto-Konzerne

Viele Grüße

Sascha
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Beitragvon lfb » 07.12.2008 21:47

Naja, ganz so schnell geht es nicht mit den Verlusten und die Milliarden- Gewinne sind grössenordnungsmässig schon die richtige Dimension:

BMW meldet im Oktober 2007 noch steigende Absatzzahlen, 2008 wird der Gewinn in den ersten 3 Quartalen 'fast halbiert' angegeben, das Ergebnis vor Steuern ging auf 1.522 (Vj. 2.682) Mio. Euro zurück An derselben Stelle steht "Hinzu kommen bis Ende September Belastungen von insgesamt 258 Mio. Euro durch den angekündigten Stellenabbau". (Heisst bei mir dann doch Abfindungen ...)
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Beitragvon Skorrje » 07.12.2008 21:53

Hilfen für die Auto-Konzerne sind genauso ein totaler Schwachsinn wie die Hilfen für die Banken. Will jetzt kein BILD-mäßiges Manager-Bashing anzetteln, aber an der derzeitigen Krise sind doch die Finanzinstitute mit ihrer kurzsichtigen Denk- und Handelsweise selbst schuld. Warum sollen wir dafür bezahlen? Nehmt erstmal die verantwortlichen Banker in Haftung, die sind für gewöhnlich gut versichert. Dann ein paar Läden zumachen, andere zusammenlegen und schon läufts wieder. Kann 1:1 auf die Autobranche übertragen werden. Klar wird es dann Verlierer, Arbeitslose usw. geben, aber eine Wirtschaft, in der es immer nur bergauf geht, gibt es nunmal nicht. Die, die jetzt entlassen werden, werden beim nächsten Aufschwung wieder eingestellt. Aber so weit können unsere Politiker leider nicht denken, schade schade...
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Beitragvon lfb » 07.12.2008 22:07

Ich würde schon einen Unterschied zwischen Banken und Industrien machen. Wenn die Banken nicht mehr funktionieren, geht der Rest auch nicht, da sie ja Ihre Verbindlichkeiten (Kredite) untereinander weitergeben und sich batürlich auch selbst reichlich Geld leihen muessen. Die Eigenkapitaldeckung liegt bei einer Bank bei 10% (?). Wenn keine Bank der anderen mehr vertraut, kommen 90% des Geldverkehrs zum Erliegen..... (Platt gerechnet natürlich)

Bei der Autoindustrie ists schon anders, allerdings konnst Du da auch auf eine erkleckliche Zahl an Arbeitslosen mit den Zulieferern. Aber die Mobilitätspolitik der Konzerne und der Regierung sind halt eher wunsch- als machbarkeitsorientiert. Und zu grossen Schwenks hat unsere Politik eher selten den Mut (Gesundheitspolitik?). Also ist der Daimler der subventionierte Bauer von Morgen :wink:
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Beitragvon smuehli » 08.12.2008 00:14

Sorry, aber das ganze ist doch mehr als Hausgemacht!

Vielleicht verstehen jetzt endlich unsere "Premiumhersteller" das Sie total am Markt vorbei entwickelt haben!

Warum fahre ich denn einen C4Picasso? Weil mir der 3er zu klein und ein 5er zu teuer ist!

Ich hatte keine Luste weiter 50T€ auszugeben (bzw. da es ein Geschäftswagen ist dafür diese 1%ige Belastung auf dem Lohn zu haben)!

Beim Leasen werden mir, auch von BMW, locker 10-15% an Rabatten nachgeworfen. Warum? Warum kann das Fahrzeug nicht gleich 30-40T€ kosten? Warum muß ich jeden Sche.. doppelt und 3 fach bezahlen (z.B. Navi für 4300 €)? Woanders kostet das gerade mal 1000,- und ein TomTom mit mehr Möglichkeiten kostet 300,-. Warum hat mein erster 5er vor ca. 12 Jahren "nur" 45.000 DM gekostet? Der Wert des Geldes hat sich in dieser Zeit nicht halbiert, aber die Fahrzeugpreise sind auf über das doppelte angewachsen!

Wenn ich mir ansehe das dieser Tata Nano für 1.700,- auf den Markt kommen soll, mit Gewinn, Entwicklung usw. alles drin, dann glaube ich nicht das ein 5er für 52.000 mehr als 5-6000 in der Produktion kostet. Warum muß dieses Teil dann bei uns so teuer sein? In Amerika oder im EU-Ausland geht es doch auch wesentlich günstiger!

Ich finde dieser Einbruch musste mal sein, vielleicht wachen jetzt ja ein paar Leutchen auf . . . .
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Beitragvon 2fast4u » 08.12.2008 11:27

@smuehli:

mir kommen die Tränen. Da fährt einer einen C4Picasso Exclusive, den er wahrscheinlich mit 25% Rabatt geleast hat und schwadroniert gleichzeitig über die Rabattpolitik bei BMW und die daraus folgenden "Nachteilen" bei der Berechnung des geldwerten Vorteils.

Wenn ich mir ansehe das dieser Tata Nano für 1.700,- auf den Markt kommen soll, mit Gewinn, Entwicklung usw. alles drin, dann glaube ich nicht das ein 5er für 52.000 mehr als 5-6000 in der Produktion kostet. Warum muß dieses Teil dann bei uns so teuer sein? In Amerika oder im EU-Ausland geht es doch auch wesentlich günstiger!


In Frankreich gibt es den C4P auch nicht mit 25% Rabatt. Und was der Vergleich mit Tata hier soll, verstehe ich überhaupt nicht. Schon mal einen 5er BMW gefahren? :wink: Schon mal den Lohnzettel eines BMW-Werksangehörigen gesehen?
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Beitragvon 2fast4u » 08.12.2008 11:36

Skorrje hat geschrieben:Nehmt erstmal die verantwortlichen Banker in Haftung, die sind für gewöhnlich gut versichert.


Der Schaden soll 50.000 Milliarden (50 Billionen) betragen. Wer soll das versichern?

Skorrje hat geschrieben:..., aber eine Wirtschaft, in der es immer nur bergauf geht, gibt es nunmal nicht.


Seit 1945 gibt es im Westen nur Wachstum. Ohne Wachstum keine Marktwirtschaft.


Skorrje hat geschrieben:Die, die jetzt entlassen werden, werden beim nächsten Aufschwung wieder eingestellt. Aber so weit können unsere Politiker leider nicht denken, schade schade...


Mann, bist du naiv. Die Konzerne würden zwar eine Gesundschrumpfung begrüssen, würden aber gleichzeitig *alles* tun, bei einem Aufschwung ohne erhöhten Personalbedarf auszukommen.
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